Wie sieht die Naturheilkunde die Viren? Was bietet sie zur Prävention und Linderung von Viruskrankheiten? Wir fragten Rudolf Kern, Kantonal Appr. Heilpraktiker aus der Ostschweiz, nach seiner Meinung. Als ehemaliger eidg. dipl. Küchenchef kennt er die Pflanzen und Kräuter auch aus lukullischer Anwendung.
Was sind Viren?
Virus = altgriechisch Schleim, Saft, besonderes Gift. Das Wort sagt also bereits aus, dass es sich um Vergiftungen handelt.
In uns Menschen leben Billionen Kleinstlebewesen, die sogenannten Mikroorganismen. Sie sind Teil des Mikrokosmos. Diese Symbiose ist überlebenswichtig für Verdauung; Immunsystem und die Hormonproduktion. Viren dagegen sind unwillkommene Hotelgäste und haben keinen eigenen Stoffwechsel. Sie nutzen unsere Ressourcen, um sich zu vermehren. Viren sind im Grössenvergleich unvorstellbare Kleinstlebewesen (0,02 – 0,2 µm) und können bei Tieren und Menschen tödliche Schäden verursachen. Ein Tollwut-Virus beispielsweise verändert das Verhalten von einen menschenscheuen Fuchs. Er wird hemmungslos und aggressiv mit dem Ziel, durch einen Biss einen neuen Wirt zu infizieren. Die Folge ist eine akute lebensbedrohliche Gehirnentzündung, die oft tödlich verläuft. Heute kennt man über 5000 Arten von Viren. Es ist alltäglich, dass irgendwelche Viren-(Gift-)Belastungen um uns herum tanzen. Der Körper ist täglich Ansteckungen ausgesetzt.
Armada von Abwehrmechanismen
Dagegen hat er eine Armada von Abwehrmechanismen und bringt oft eine Ansteckung wieder ins Gleichgewicht, ohne dass wir von der Attacke etwas mitbekommen. Voraussetzung ist ein intaktes Immun- und Hormonsystem. Viren dürfen nicht ins Zellinnere gelangen, denn erst dann wird es eine ernste Sache. Das passiert dann, wenn unsere Abwehr geschwächt ist. Als Reaktion erzeugt der Körper z.B. Erkältungsanzeichen wie Schüttelfrost und Fieber. Hitze unterstützt unsere Abwehr, deshalb ist Fieber in einem gesunden Masse eine natürliche Regulation und sollte nicht chemisch unterdrückt werden. Für mich ist es eine natürliche Regulation der Natur. Alles was wuchert, zerstört sich am Schluss selber. Grossartige Kulturen wie Azteken, Maya, Inka, Römer usw. sind am Schluss alle untergegangen. In der Natur ist es dasselbe. Zuviel überaltertes Holz in Monokulturen von Fichtenwälder und der Borkenkäfer vermehrt sich rasant, weil die Bedingungen für Ihn optimal geschaffen wurden. Auf den Feldern müssen Spritzmittel eingesetzt werden, damit bei der Monokultur keine Schädlinge auftreten. Oft sind die hygienischen Einrichtungen wie in Slums, Tiermärkten und Arbeitsorten Mangelware und eine Brutstätte für Viren. Viele Einwohner leben in Armut, haben oft Ernährungsmängel und sind auch schweren Umweltbelastungen ausgesetzt. Da ist es ein Leichtes für einen Virus sich auszubreiten. Also müsste sich theoretisch der Virus auch da ausbreiten, wo das Immunsystem geschwächt ist. Dazu gehören auch hochentwickelte Industrienationen, denn da sind Stress, degenerierte Lebensmittel und Umweltbelastungen vor allem im Wasser ein Thema.
Natürliche Regulation ist immer eine Frage der Zeit
Denken wir mal an Herpes, Pfeiffersches Drüsenfieber, Influenza, Masern, Mumps, Röteln, Tollwut, Ebola oder Sars. Wenn wir das Rad der Geschichte noch mehr zurückdrehen: Die Spanische Grippe, die durch einen ungewöhnlich virulenten Abkömmling des Influenzavirus (Subtyp A/H1N1) verursacht wurde und zwischen 1918 und 1920 zwischen 25 bis 50 Millionen Todesopfer forderte. Wie waren damals die Hygiene und Schadstoffbelastungen? Von diesen Zusammenhängen hört man fast nichts.Sicher spielte die Angst ein grosse Rolle, denn Angst schwächt das Immunsystem nachhaltig.
Wir müssen uns nicht wundern, dass ein Grippevirus solche Auswirkungen hat
Die Zürcher Toxikologin Margret Schlumpf hat in der Muttermilch 50% mehr Toxine als vor 10 Jahren festgestellt. Und wir wundern uns, dass ein Grippevirus weltweit solche Auswirkungen hat. Für mich sind das unter anderem die Folgen von Umweltbelastungen, die unser Immunsystem schwächen.
Wie helfen wir uns selbst?
Vertrauen, genügend Schlaf, frische Luft, Bewegung und gesunde Ernährung
Ohne das aktuelle Geschehen zu bagatellisieren, bleibt uns derzeit nur das Vertrauen, dass unser Immunsystem das schaffen kann. Neben der Einnahme sinnvoller Nahrungsergänzungsprodukte gehören zur Unterstützung unseres Immunsystems genügend Schlaf, frische Luft, Bewegung sowie naturbelassene regionale Lebensmittel.
Heilpflanzen und Heilkräuter
Die im Kampf gegen Viren stärksten Pflanzen, die man in der Drogerie findet, sind:
- Echincea purpurea (roter Sonnenhut) aus Nordamerika
- Uncaria tomentosa (Katzenkralle) aus Südamerika
- Zistrosentee (stärkster Tee für die Lymphen)
Homöopathische Mittel
Das passende MIttel heisst Bryonia C30 bei akuter Anwendung oder C200.
Bryonia cretica (Zaunrübe) hat Bezug zu Schleimhäuten und Atemwegen, Rippen und Bauchfell sowie Magen-Darm-Kanal.
Bryonia kann eingesetzt werden bei Schmerzen beim Einatmen, bei hartem, trockenem, schmerzhaftem Husten.
Wenn man hustet und Fieber hat?
Es lohnt sich auch bei Husten, Zwiebelwickel zu machen oder ½ Zwiebel aufgeschnitten auf das Nachttischchen zu legen. Zwiebeln ziehen Bakterien an und das wiederum ist gut für das Immunsystem, weil es so mehr Zeit hat, um gegen Viren anzukämpfen.
Bei Fieber hilft auch ein heisses Bad, aber auch ein Wärmewickel sowie Wicks auf die Brust und Rücken,
Beim Essen und Trinken?
Alle Gemüse und Kräuter mit Schwefel wie Bärlauch, Knoblauch, Lauch oder Schnittlauch helfen bei der Stärkung des Immunsystems und der Virenabwehr ganz besonders.
Ich empfehle folgende Getränke, Salate, Gemüse und Beeren:
- Honig-Zwiebel-Thymian Sirup, selbst gemacht.
- Tee von Holunder- , Lindenblüten, Johannisbeere (Rote) und Pfefferminze.
- Ingwer und Kurkuma, als Tee z.B. mit Zitronen.
- Thymian-Tee mit Honig (Manuka Honig ist sehr teuer, aber reine Medizin; ein guter Waldhonig ist auch sehr wertvoll).
- Zink ist wichtig und im Kürbiskernöl enthalten.
- Frische junge Salate wie Brunnenkresse, Löwenzahn und Petersilie.
- Gemüse oder Suppe von Brennnesseln, Brennesselpesto oder auch Bärlauchpesto machen
- Paprika, Kohl (z.B. Kohlrabi, Grünkohl, Rosenkohl) und Spinat.
- Vitamin C ist auch in gefrorenen Beeren enthalten; diese enthalten nicht so viel Vitamin C wie frische, aber immer noch mehr als überlang gelagerte Zitrusfrüchte von irgendwo.
- Beerenfrüchte wie Aronia, Sanddornbeeren, Hagebutten, Himbeeren, schwarze Johannesbeeren und Sauerdorn.
Rudolf Kern
www.kerngesund.ch